Aufregendes Wochenende für die Wasserwachten an Staffelsee und Riegsee
Das heisse Wochenende brachte nicht nur Rekordtemperaturen sondern auch eine ganze Reihe von Einsätzen für die Wasserwachten an Staffelsee und Riegsee. Darunter etwa der Fund einer Handgranate im Riegsee, erschöpfte Paddler, die es mit ihren SUPs nicht mehr ans Ufer des Staffelsees schafften und einen Mann, der nach einem Wespenstich bewußtlos wurde. Tragisch endete für einen Karlsfelder Badegast der Besuch am Staffelsee. Beim Schwimmen erlitt er wahrscheinlich einen Herzinfarkt. 45 Rettungskräfte der Wasserwacht suchten nach dem Vermissten. Ein Taucher fand den Ertrunkenen nach einer Stunde schließlich in 11m Tiefe.
Ganz schön auf Trab hielten die Ereignisse an den beiden großen Seen im nördlichen Landkreis die ehrenamtlichen Retter der Wasserwachten Riegsee/Hofheim und Uffing/Seehausen. "Wir hatten gut zu tun", bestätigen Dominik Warnstorff und Klaus Schauer, die beide an diesem Wochenende Dienst hatten. Am Riegsee hielt der Fund einer Handgranate die Retter in Atem. Nachdem ein Anwohner in etwa 2 m Tiefe den verdächtigen Gegenstand entdeckt hatte, rückten Polizei und Wasserwacht an. Um besser beurteilen zu können, um was es sich letztlich handeln könnte, betauchten Retter mit einer Unterwasserkamera die Stelle. Die Aufnahme schickten sie an die Experten der Polizei. Die bestätigte den Fund und die Wasserwacht sperrte den Bereich. Bis Montag konnten die Anwohner ihren Badesteg nur eingeschränkt nutzen, dann holte das Räummittelkommando die Granate aus dem See. Noch während der Absperrarbeiten wurden die Retter zurück zur Wasserwachtstation in Hofheim gerufen. Ein Mann war gestochen worden und lag ohnmächtig am Boden. Eine schwere allergische Reaktion. Zum Glück kam er noch während der Behandlung wieder zu Bewusstsein. Er war das letzte Mal vor 30 Jahren Opfer eines Insektenstichs und hatte seine Allergie bereits völlig vergessen. Kurze Zeit später alarmierte eine Mutter den Rettungsdienst, weil sich ihr Kind in den Finger geschnitten hatte. Zunächst vermutete man sogar, der Finger wäre amputiert. Doch der herbeigerufene Notarzt konnte Entwarnung geben. Auf dem Staffelsee sorgten am Sonntag vor allem Paddler für Aufregung, die die Hitze und den Wind offensichtlich unterschätzt hatten und völlig erschöpft darum baten vom See geholt zu werden. Was die herbeigerufene Wasserwacht auch gerne tat. Neben den SUPs hielten vor allem gekenterte Segler die Einsatzkräfte auf Trab. Mehrmals mussten sie zum Aufrichten der Boote ausrücken. Bereits am Samstag waren alle Retter der Wasserwachtstation Uffing/Seehausen im Einsatz. Sie suchten einen 52-jährigen, den eine Bekannte vermisste. Die beiden waren getrennt voneinander schwimmen gegangen, der Mann jedoch nicht ans Ufer zurück gekehrt. Wie erst bei einer großen Übung im April trainiert, bildete die Wasserwacht schnell eine lange Suchkette. Weil die Suche jedoch erfolglos blieb, alarmierte man immer mehr Einsatzkräfte. Schließlich waren 45 Retter der Wasserwacht im Einsatz, unterstützt von Feuerwehr und Polizei. Ein Wasserwacht-Taucher fand den Ertrunkenen schließlich eine Stunde nach der Alarmierung in elf Meter Tiefe. "Leider blieben alle Reanimationsversuche erfolglos", sagt Dominik Warnstorff. "Aber auch das Bergen von Unfallopfern gehört zu unseren Aufgaben."