So vermeiden Sie Badeunfälle
In vielen Bundesländern haben die Sommerferien begonnen. An den vielen Badeseen im Landkreis herrscht wieder Hochbetrieb. Allerdings: 2017 sind allein in Bayern 86 Menschen beim Baden ums Leben gekommen. Die Wasserwacht hat ihre sechs Wachstationen deshalb vor allem an den Wochenenden und Feiertagen besetzt. Am Staffelsee organisiert Dominik Warnstorff die Rettung. Hier fünf Tipps, die Leben retten können.
In vielen Bundesländern haben die Sommerferien begonnen. An den vielen Badeseen im Landkreis herrscht wieder Hochbetrieb. Allerdings: 2017 sind allein in Bayern 86 Menschen beim Baden ums Leben gekommen. Die Wasserwacht hat ihre sechs Wachstationen deshalb vor allem an den Wochenenden und Feiertagen besetzt. Am Staffelsee organisiert Dominik Warnstorff die Rettung. Gefühlt ist der 20-jährige bereits eine Ewigkeit bei der Wasserwacht. „Meine Brüder haben mich schon als Kind mitgenommen, mit 14 habe ich dann begonnen alle Ausbildungen zu machen. Heute ist er technischer Leiter der Wasserwacht Uffing-Seehausen, macht derzeit eine Ausbildung zum Notfallsanitäter beim Roten Kreuz in Murnau. Er ist damit ein echter Rettungsprofi, der die Probleme gerade rund um den Badebetrieb kennt. „Leider können viele Badegäste immer schlechter schwimmen und überschätzen zudem ihre Fähigkeiten.“
Damit es am besten gar nicht erst zu einem Badeunfall kommt, hat er 5 Praxistipps, die helfen ernsten Problemen vorzubeugen.
Keine Sprünge in unbekannte Gewässer
Wenn Sie einen Badeplatz noch nicht kennen, nicht sofort vom nächsten Steg oder Stein ins Wasser springen. Erst die Wassertiefe erkunden und nach möglichen Hindernissen unter der Wasseroberfläche Ausschau halten wie Pfählen von Bootsstegen oder anderem Steinen. Ein Sprung in flaches Wasser kann lebensgefährlich sein. Technische Anlagen und Badeplätze mit Bootsverkehr meiden.
Sonnenschutz verwenden
Ein Sonnenbrand ist lästig und kann als Spätfolge Ursache von Hautkrebs sein. Ein Sonnenstich beeinträchtigt bereits erheblich die Wahrnehmung und kann sogar zu Bewusstlosigkeit führen. Deshalb sollten vor allem Babys und Kinder sowie Personen mit Glatze einen Sonnenschutz auf dem Kopf tragen. Bei ersten Anzeichen wie einem roten Kopf, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit, Müdigkeit oder Übelkeit, unbedingt in den Schatten gehen. Auf keinen Fall mehr ins Wasser und medizinische Hilfe holen. Wichtig: Wer viel im Wasser ist, merkt oft nicht, wie stark die Sonne auf dem Kopf brennt.
Eigene Fähigkeiten nicht überschätzen
Schwimmen gehört zu den Sportarten mit dem höchsten Kalorienverbrauch. (ca. 700 kcal / Stunde) Das ist gut für die Figur, geht aber auch schnell an die Kraftreserven. Wer noch dazu ein ungeübter Schwimmer ist, kann ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. Deshalb immer innerhalb der eigenen Leistungsgrenzen bleiben. Schwimmen Sie lieber parallel zum Ufer anstatt weit hinaus. Längere Strecken nicht alleine schwimmen. Bei einem Krampf Ruhe bewahren, nicht sofort weiter schwimmen, sondern auf dem Wasser treiben lassen, um dem Muskel Zeit zu geben sich zu regenerieren. Nehmen Sie ein Schwimmbrett mit. Machen Sie sich bei Problemen möglichst durch Handzeichen bemerkbar.
Aufeinander aufpassen
Eltern sind es gewohnt auf Kinder beim Baden zu achten. Schauen Sie jedoch auch auf andere Erwachsene. Bleibt jemand ungewöhnlich lange im Wasser, suchen Sie nach ihm. Melden Sie sich ab, wenn Sie sich einen längeren Schwimmausflug vornehmen. Suchen Sie die Wasseroberfläche ab. Ertrinkende rufen in der Regel nicht um Hilfe, sondern konzentrieren sich auf die Atmung und versuchen zu schwimmen.
Viel trinken, aber keinen Alkohol Vor allem ältere Menschen haben ein anderes Durstempfinden. Wer zu wenig trinkt, trocknet schneller aus. Bei einer sogenannten Exsikkose steigt das Risiko einen Krampf zu bekommen, das Bewusstsein kann getrübt sein. Deshalb ausreichend trinken. Alkohol und Schwimmen vertragen sich hingegen nicht gut. Alkohol weitet die Gefäße, selbst bei 20 Grad warmen Wasser (und wärmer werden unsere Seen meist nicht) droht ein Kälteschock. Auch üppiges Essen vor dem Schwimmen sollte man vermeiden.